Freitag, 20. Juni 2008

25.05. – 11.06.08

Anmerkungen

Die Kilometerangaben geben nur die täglich gefahrene Strecke wieder, was nicht den wirklichen Entfernungen zwischen den genannten Orten entspricht (Verfahren, Sightseeing, o.ä.) . Höhenmeter konnte ich nicht messen und die täglichen Durchschnittgeschwindigkeiten gebe ich auch nicht an. Über die ganze Tour betrachtet lag der Durchschnitt bei 15 – 16 km/h.
Das Rad war mit ca. 23 kg Beladen. Im Vergleich zum letzten Jahr hat sich auch meine Ausrüstung stark verbessert. Unter anderem ein neues Fahrrad und neue Wasserdichte Packtaschen.

Reisebericht Tief im Westen – Tour 2008

Endlich Urlaub !

1. Etappe So 25.05. Bovenden – Bergheim/Mehlen 143 km

Endlich ist es soweit es geht endlich wieder los mit einem neuen Fahrrad und neuen Packtaschen. Nach langem Hin und her überlegen steht eine grobe Richtung fest, nach Westen Ruhr, Rhein, Niederlande/Belgien. Es war ein grauer bewölkter Sonntagmorgen. Ab Dransfeld einsetzender Regen ,der dafür sorgt das gleich das Regenzeug zum Einsatz kommt. Man wird in den Klamotten auch von innen feucht nach einer Weile. Die Gamaschen sind zu gross ,aber besser als gar keine, denn sobald man die Regenhose trägt ,läuft das Wasser verstärkt in die Schuhe. Schon einmal etwas für die Einkaufsliste, für das nächste mal.
Ab Kassel hiess es dann aber runter mit den Regenklamotten die Sonne lacht. Bisher fährt sich das neue Rad mit der Ladung sehr gut, nur vergess ich ständig den Frontständer nach einem Stop wieder einzuklappen ,darauf wurde ich von Passanten öfter aufmerksam gemacht.
Der Fuldaradweg ist auch sehr gut zu fahren, meistens Asphaltiert und auch gut ausgeschildert. Ich folgte dem Weg bis nach Edermünde und dann den Ederauenradweg Richtung Fritzlar. Zu einem grossen Teil sind die Radwege nicht sehr Geradlinig geführt, es kommt vor das man sich manchen Acker von 3 Seiten anschaut. Das wird sich auf jedenfall im weiteren Verlauf der Tour immer wieder bestätigen. Zum „Strecke machen“ dann lieber doch Landstrasse aber das war nicht angesagt an diesem Tag.


2. Etappe Mo 26.05. Bergheim/Mehlen – Edersee – Winterberg 93 km
Heute tat mir aber ganz schön das Hinterteil weh. Das kann ja was werden und mein Hinterteil sollte Recht behalten, es wurde ein Schmerzhafter Ritt an diesem Tag. Ich finde die Gegend rund um den Edersee immer wieder Interessant ,aber bisher war ich noch nicht mit dem Rad hier. Nur wie ich vernünftig sitzen soll, das Rätsel konnte ich den ganzen Tag nicht lösen ,aber irgendwie ging es vorran.
Am Ende des Edersees war ich drauf und dran den Tag zu beschliessen, aber irgendwie fühlte sich das nicht Richtig an. Also nahm ich mir nach einer Rast mit Currywurst und Pommes vor möglichst noch Winterberg zu erreichen.
Ich wählte auf meiner Karte einen Weg durch den Wald. Schlechte Auswahl ,zum Ende des Weges hiess es das schwere Rad eine steile Wiese raufschieben. Die Gegend ist sehr hügelig und nach einigen rauf und runter lauerte dann noch die heftigste Steigung auf den letzten Kilometern nach Winterberg und wo war der Campingplatz? Natürlich ganz oben wo sonst.

3. Etappe Di 27.05. Winterberg – Meschede/Hennesee 75 km
Heute Morgen herrscht dichter Nebel. Es ist kühl und alles ist Klamm im Zelt. Dazu zeitweise noch leichter Nieselregen. Da half nur heisser Tee zum Frühstück und möglichst fix einpacken und losfahren. 2 km Richtung Ruhrquelle und einige wenige Höhenmeter tiefer lachte dann doch die Sonne. Hochlagen der Mittelgebirge in Wolken sagte der Wetterbericht dann zu dem Thema. In Meschede entschied ich mich Feierabend zu machen und begab mich zum Campingplatz am Hennesee. Ich mochte einfach nicht mehr sitzen. Das richtige Wetter um sich in den See zu stürzen, dieses Jahr sind die Seen aber noch sehr erfrischend Ende Mai. Am Abend gönnte ich mir dann ein Essen beim Griechen.


4. Etappe Mi 28.05. Meschede/Hennesee – Dortmund/Hohensyburg 108 km
Bis auf eine kleine Besichtigungstour ins Arnsberg war heute Kilometer abspulen angesagt. Ein normales Flusstal irgendwo in Deutschland so lies sich der Tag betiteln. Ich überlegte ein Abstecher zum Möhnestausee zu machen, aber habe das dann nicht getan. Es war heiss und Schwühl und irgendwo an einer Tanke besorgte ich noch mal Wasser und ein Eis.
Nachdem Stop an der Tankstelle war es dann vorbei mit der Routine, es kam dann zum Sturz. Es ging ein kurzes Stück bergab mit einer scharfen Linkskurve und ich habe bestimmt zum x-sten mal vergessen den Frontständer einzuklappen und der wurde mir nun zum Verhängnis, denn der setzte jetzt in der Kurve auf und das Rad kippte sofort weg. Die Folgen waren Schürfwunden am linken Arm, ein verzogener Lowrider und Löcher in der Taschen hinten links. Im Laufe des weiteren Nachmittages begannen Gewitter aufzuziehen, aber ich hatte Glück an dem Tag das Erste zog vorbei und das Zweite war schon durch als ich in Hohensyburg auf dem Campingplatz ankam. An einem schwülen Abend an einem Fluss entlang zu fahren ist nicht so toll, man wird zu einem Fliegen- und Mückenfänger.

5. Etappe Do 29.05. Hohensyburg – Bochum 44 km
Wer hat eigentlich erzählt das im Ruhrgebiet alles flach ist. Ich finde es sehr hügelig hier. Man soll wirklich nicht Alles glauben was man erzählt bekommt...tztz...
Ich stellte fest das bisher im Ruhrtal selbst von Industrie nicht viel zu sehen ist. Bisher war ich ja noch nie hier in der Gegend. Einige Vorurteile und Vorstellungen das Ruhrgebiet betreffend haben sich stark verändert oder sind hinfällig geworden. Es ist viel Grüner um nur ein Beispiel zu nennen.
Ich war erstaunt das es nur noch so wenige Kilometer sind nach Bochum. Ich war schon zu Mittag da und da ich mich mit jemanden am Nachmittag Treffen wollte, vertrieb ich mir den Tag in Bochum. Da konnte ich endlich mal aus dem Baumarkt etwas besorgen um die Nähte am Zelt abzudichten. Das war für mich bisher die Stadt mit den miesesten Radwegen die ich bisher kennen lernen durfte, aber dafür gab es eine sehr gute Pizza in sehr Netter Begleitung am Abend. Ausserdem gab es ein Dach über den Kopf und das Zelt konnte in der Tasche bleiben.



6. Etappe Fr 30.05. Bochum – Düsseldorf 125 km
Mittlerweile haben sich meine Schürfwunden entzündet und Verbandszeug und Pflaster war alle. Nun denn stand also ein Einkauf in der Apotheke an. Danach ging es weiter auf dem Ruhrtalradweg bis zum Ende in Duisburg/Ruhrort.
Es ist schön wieder am Rhein zu sein. Ich weiss nicht wieso, aber mir gefällt es hier einfach. Da stand ich an der Mündung der Ruhr in Duisburg. Ja der Ruhrtalradweg hat mir sehr gut gefallen und jetzt stand ich da an der „Ruhrorange“ vor der Entscheidung wohin es weitergehen soll: Aachen oder Rotterdam. Die entgültige Entscheidung fiel auf Aachen zumal ich dort jemanden besuchen könnte. Zu dieser Entscheidung Gesellte sich die Idee vieleicht sogar über Belgien per Fähre nach England zu kommen. Also fuhr ich weiter nach Düsseldorf. Ich war sehr gut in Form zu diesem Zeitpunkt und hätte auch noch weiter fahren können als ich letztendlich tat. In Düsseldorf fing es dann an zu Regnen, was mich aber nicht davon abhielt mich mal ins Altstadtgetümmel zu stürzen. Die längste Theke der Welt ? Stimmt ! Es ist Freitagabend und die ganze Altstadt eine einzige Partymeile, ich dachte erst das ist irgendein Stadtfest ,aber irgendwann lies ich mir sagen das, das Normalzustand ist. Die hat schon etwas Besonderes diese Stadt aber mit dem Rad im Gewühl war es dann nach einer Weile doch etwas stressig.
Nachdem ich über die Rheinkniebrücke gefahren bin, sah ich die Jugendherberge und entschloss mich dazu es für heute gut sein zulassen. Zumal der Regen heftiger wurde und sich Blitz und Donner auch noch dazugesellte. Diese Entscheidung war wirklich gut, denn in der Nacht gingen heftige Gewitter nieder. Ich hatte auch keine Lust mehr noch mal irgendwohin zu fahren wegen was zum Abendessen besorgen, also blieb es bei Snickers, Erdnüssen und Cola.



7. Etappe Sa 31.05. Düsseldorf – Aachen 120 km
Ein Frühstück das fertig war und ich musste nix tun ,so eine Übernachtung mit Frühstück hat auch was für sich, aber auf Dauer hätte das in Kürze meinen Etat gesprengt.
Nachdem ich mir in Neuss für die Strecke eine Karte gekauft habe und mir bei einem Käffchen auch eine ungefähre Route ausgesucht habe, stellte ich fest das ich in der JHB in Düsseldorf das Handy vergessen habe. Also hiess es möglichst schnell die 10 km zurückzufahren, das Handy war auch noch da wo ich es vergessen hatte, an der Steckdose zum Akku aufladen. Besser nach 10 km, als wenn ich es erst nach 110 km gemerkt hätte. Der erste gewittrige Schauer mit starkem Regen und Sturmböen meldete sich in Neuss zu Wort und dieses Wetter blieb mir bis Jülich erhalten. Aber erst einmal ging es über viel Schotterpisten entlang der Erft durchs Braunkohle Revier. Davon hab ich zwar nicht viel gesehen, aber auf der Karte war das zu erkennen. Später ging es dann auf wenig befahrenen Landstrassen nach Jülich.
Am Abend lies ich den Tag bei einem Essen in sehr sympatischer Begleitung ausklingen. Meinem Hinterteil zu liebe legte ich am Sonntag einen Ruhetag ein. Die Sonne lachte und es wurde richtig warm ,so verbrachte ich den Tag damit mir Aachen anzuschauen oder in der Sonne zu liegen, ausserdem konnte mal wieder die Ausrüstung und die Klamotten richtig trocknen und ich endlich die Nähte von dem Zelt versiegeln. Mittlerweile ist auch die Entzündung abgeklungen da hab ich mir dann doch den Arzt erspart.
Das ist der Vorteil wenn der Campingplatz in der Stadt liegt, man kann sich mal umschauen ohne das ganze Geraffel dabei zuhaben.





8. Etappe Mo 02.06. Aachen – Maastricht(NL) – Leuven (B) 135 km
Nach einem kurzen Zwischenhalt auf ein Eis in Maastrícht,fuhr ich weiter in Richtung Belgien. Dort musste musste ich erst einmal an einer Tanke eine Strassenkarte besorgen , ich hatte ja nicht die leiseste Ahnung wie ich am besten nach Antwerpen komme. Ich war auch schon ganz kräftig dabei mich zu verfahren, es wurde also höchste Zeit für eine Karte. Später entschied ich mich noch einen Abstecher nach Brüssel zu machen. Es war heiss und schwül und so langsam bekam ich wohl doch einen leichten Sonnenbrand.
Am frühen Nachmittag begannen sich die Cumulonimbuswolken am Himmel aufzutürmen und etwas später kündigten Wetterleuchten und leises Donnergrollen das Ende des schönen Wetter für heute an.
Kurz vor Hasselt zog mit hoher Geschwindigkeit ein Gewitter heran. Der Blitzschlag wurde so heftig das ich mich auf einer Tanke erst einmal Unterstellte, das weiterfahren wurde mir zu gefährlich. Die nächste halbe Stunde ging das dann richtig zur Sache. Hagel, Sturmböen und straker Regen. Selbst die Autos auf der Strasse fuhren Rechts ran ,die Sichtweite war fast Null. In kurzer Zeit stand alles Zentimeterweise unter Wasser. Als der Regen nachliess und ich weiterfuhr, stellte ich fest das es das „volle Programm“ gab: Vollgelaufene Keller, Wiesen, Felder und Wege unter Wasser, Äste und Schlamm auf der Strasse. Ich fragte mich wie ich da einen Campingplatz finden soll der nicht abgesoffen war. Also verbrachte ich noch ein wenig Zeit beim Kilometerfressen auf der Nationalstrasse.
Am Ende des Tages fand ich ein Stück Grassweg der nicht versumpft war. Also hab ich mein Zelt dahin gebastelt und gut war es für den Tag. Es kamen auch keine weiteren Schauer mehr über Nacht.



9. Etappe Di 03.06. Leuven – Brüssel – Antwerpen – Hasenwinkel(NL) 141 km
Beim Wildcampen will ich am nächsten Tag immer möglichst früh weg sein so auch heute wieder, um halb 7 war ich schon wieder auf der N2 Richtung Brüssel unterwegs. Nach einer Runde Nacktschnecken-Golf. Das heisst mit einem Hering die Schnecken vom Zelt kikken, bei dem feuchten Wetter sind die ja gut Unterwegs.
Der Tag begann wie er gestern aufhöhrte mit Kilometer machen auf der N2. Heute morgen herrscht extrem viel Verkehr vorallendingen viel LKW. Es gibt auch weiterhin einen abgeteilten Seitenstreifen für Radler, sehr schmal und von Seitenabstand halten die Auto- und LKWfahrer sowieso nichts, ich war ja auf dem Radweg.
Auf dem Brüssler Flughafen wurde eine Woche vorher einen Frachtjumbo zu Schrott geflogen und zur Zeit liefen die Bergungsarbeiten. In Brüssel selbst gibt es auf jedenfall erfreulicheres zu sehen. Ein paar Stunden einfach langsam „herumgondeln“ mit dem Bike ist bei mir dann Stadttrundfahrt . Als ich am Atomium war stellte ich fest das ich am Nördlichen Ende der Stadt war und es nur noch 35 km nach Antwerpen sind ,da hab ich die doch gleich einmal in Angriff genommen. Letztendlich habe ich mir an einem halben Tag, einen sehr groben Überblick zweier Grossstädte verschafft. Ich bin dann nicht so der jenige der auf irgendwelche Kulturellen Besichtigungstouren steht, mir ist es am liebsten das die Räder rollen. Während des Tages viel auch die Entscheidung wieder nach Norden Richtung Holland und Nordseeküste zu fahren und angesichts der Lage des Urlaubsetats nicht Richtung England. Ausserdem wäre das Zeitlich auch zu eng geworden und ich war ja im Urlaub und nicht auf der Flucht. Am Abend fuhr ich noch einige Kilometer nach Norden wieder nach Holland rein um dort auf dem Campingplatz einzukehren. Mich stechen ja nur die Mücken mit dem schlechten Geschmack, aber auf dem Platz hatten Dutzende einen schlechten Geschmack.


10. Etappe Mi 04.06. Hasenwinkel – Goes – Schouwen 113 km
Sodenn meine Strassenkarte von Belgien ist irgendwo im Delta zu Ende und eine neue kaufen wollte ich auch nicht. Ich hoffe das ist jetzt alles gut ausgeschildert. Die Strecke bis Goes war recht langweiliges „Kilometer fressen“ Der Radweg an der Strasse führte über Kilometer gerade aus, durch Agrareinöde. Aber was solls ich wollte ja unbedingt durch das Delta fahren. Später gestaltete sich die Route dann doch als Ansprechend und Abwechslungsreich . Den Weg über die Oosterschelde-Sperrweke fand ich auf jedenfall Interessant und als dann der Nordseeküstenradweg begann und durch Dünen führte war wieder Alles okay. Endlich wieder an Der Nordsee !



11. Etappe Do 05.06. Schouwen – Hoek van Holland 106 km
Heute war ich schon sehr früh auf dem Rad unterwegs ,um halb 7 war Aufbruch. Normalerweise bin ich vor halb 10 zu nix zu gebrauchen, aber das war schon okay an diesem Tag ich konnte sowieso nicht mehr schlafen. Weiter ging es auf dem Nordseeküstenradweg durch das Delta über den Brouwersdamm und später über den Maringvlietdamm. Der Himmel war grau ,der Wind weht heute überwiegend von Vorn und später am Vormittag fing es an zu Regnen. Heute war einer dieser Tage an dem ich mich dann irgendwann fragte was ich hier eigentlich mache. Als Ziel hatte ich mir Hoek van Holland vorgenommen. So wie ich die Karte im Kopf hatte musste ich dazu nach Rotterdam ,was auch noch 35km weg war. Ich versuchte das zu vermeiden und nach einigen Irrungen und Wirrungen den Weg betreffend fand ich einen Radwegweiser mit einem Hinweis auf eine Fährverbindung von Maasvlakte nach Hoek. In dieser Situation hab ich eine Karte vermisst.
Ich fand den Anleger und musste noch eine halbe Stunde warten, dann kam eine kleine niedliche Barkasse, ein Traum in Quietschgelb. Super, richtiger Anleger und der Regen lies auch nach. Nachdem ich noch einen Kaffee angeboten bekam ,stieg mein Stimmungsbarometer wieder richtig nach oben.

In Hoek fand ich sehr einfach den Campingplatz und der Regen hat aufgehört und es blieb auch trocken. Es war erst Nachmittag als dann das Zelt stand und so konnte ich mir noch entspannt etwas die Gegend anschauen.




12. Etappe Fr 06.06. Hoek van Holland – Den Haag – Amsterdam – Haarlem 120 km
Der heutige Tag begann wie der gestrige aufhörte, auf dem Nordseeküstenradweg unter grauem Himmel. Der Tag blieb aber trocken und es zeigte sich im Laufe des Vormittages dann auch die Sonne. In Den Haag angekommen schien dann die Sonne und es wurde recht sommerlich. So schnell wie ich in Den Haag reinfuhr so schnell war ich auch wieder draussen, ich wollte ja Hauptsächlich heute nach Amsterdam. Nachdem ich in Scheveningen den Radweg wieder gefunden habe ,überlegte ich wie ich das am besten Anstelle,nach Amsterdam zu navigieren.
Eine schlechte Ausschilderung des Küstenradweges nahm mir diese Entscheidung dann ab.
Ich fand einen ausgeschilderten Radweg über Leiden nach Amsterdam ,genau zu dem Zeitpunkt als ich feststellte das ich mich verfahren hab. Amsterdam hat schon ein tolles flair. Nach einem Picknick am Abend im Vondelpark von Amsterdam, begann ich mir dann die Stadt anzuschauen. In der Stadt waren bei dem schönen Wetter sehr viele Menschen unterwegs und die Stadt ist einfach ein Erlebnis. Auch wenn ich nur wenige Stunden dort war. Am späten Abend fuhr ich dann weiter Richtung Haarlem und dort fand ich einen Campingplatz.



13. Etappe Sa 07.06. Haarlem – Ijmuiden – Castricum/Bakkum 77 km
Der Tag begann bewölkt aber ab Mittag wurde es noch ein schöner heisser, sonniger Tag.
Haarlem ist ein sehr schönes Städtchen ,das hat mir echt gefallen. Ich überleget auch noch einmal nach Amsterdam rüber zufahren, aber ich hab das dann doch verworfen und mich entschlossen weiter an der Küste entlang zu fahren.
Nachdem ich in Ijmuiden eingetroffen bin ,entschloss ich mich dazu nicht soviel zu fahren heute. Der Ort ist recht Interessant wenn man sich denn für Häfen o.ä. Interessiert. In Bakkum auf dem Campingplatz in den Dünen angekommen ging es dann auch gleich erst mal an den Strand. Mollig warm war die Nordsee ja nicht gerade ( 17°). Aber der Spassfaktor stimmte beim Sprung in die Wellen trotzdem. Aber ich nehme nie wieder ein Badetuch aus Baumwolle mit das wurde nicht mehr trocken und wird richtig schwer wenn es Nass wird.




14. Etappe So 08.06. Bakkum – Den Helder – Texel 121 km
Die Sonne lachte, es war also ein Richtiges Sonntagswetter der Wind blies leicht von hinten und die Nordseeroute durch die Dünen war zwar hügelig aber schön zu fahren. Unterwegs überlegte ich mir ob ich nicht doch die Insel Texel besuchen sollte. Ich wollte erst einmal schauen was es kostet. 5,50€ für eine Person mit Fahrrad, hin und zurück war okay. Also ging es nach Texel mit der Fähre. Ich plante später mit dem Schiff nach Vlieland zu fahren und von dort nach Harlingen. Das würde mir die Fahrt über den Abschlussdeich ersparen. Dazu musste ich erst mal auf die andere Seite der Insel. Dort stellte ich fest das an dem Tag kein Schiff mehr fuhr ,das nächste mal fuhr erst am Dienstag wieder eines und der Preis war auch zu hoch für meine angespannte Urlaubskasse. Den Tag beschloss ich auf einem kleinen Campingplatz. Bezeichnenderweise heisst dieses dann Minicamping. Diese Art von Plätzen gefällt mir sehr gut, die Plätze sind klein und ruhig ,ein Mindestmass an Sanitären Anlagen ist vorhanden (Dusche, WC, Spülbecken) und nicht zuletzt sind die Plätze sehr günstig.


15. Etappe Mo 09.06. Texel – Harlingen –Oude Leie 135 km
Auf dem Abschlussdeich geht es 30km gerade aus, ich hatte teilweise das Gefühl es geht gar nicht vorran, der Horizont kam gar nicht näher. An diesem Tag kam der Wind von vorne, ich fand es nicht wirklich angenehm. Das gute war halt ,das man die brennende Sonne nicht so merkte. Den Sonnenbrand an der Wade merkte ich aber auch erst später...
Harlingen ist einer der Städtchen die mir richtig gut gefallen. Aber trotzdem blieb ich nicht lange. Etwas planlos setzte ich den Weg auf dem Küstenradweg nach Norden fort. Die Landschaft an der Küste hat sich mittlerweile geändert ,keine Dünenlandschaft mehr ,dafür Deich und intensive Landwirtschaft und zu guter Letzt habe ich mich auch noch Verfahren. Da war bestimmt irgendwo das Grass am Wegesrand höher als der Pfosten mit dem Schild.
Ab jetzt begann ich nach Hinweistafeln zu navigieren. Das ist ja das schöne das ein Netz mit Knotenpunkten, Radwegen und Hinweistafeln das ganze Land überzieht. Auf einem schönen Minicampingplatz endete dieser Tag. Interessant ist das hier in der Gegend die Orte 2-sprachig Bezeichnet sind, Friesisch und Niederländisch.


16. Etappe Di 10.06. Oude Leie – Delfzijl 153 km
Es ist kühl geworden und bewölkt und ein kräftiger Wind pustet aus Westen. Im Gegensatz zum gestrigen Tag kommt der Wind also von hinten. Ich kam an diesem Tag einfach nur Super vorran, was sich ja auch bei den gefahrenen Kilometern wiederspiegelt. Die eintönige Landschaft tut ein übriges dazu. Abwechslung gab es dann aber im Naturschutzgebiet Lauwersmeer / de Marne, ein schönes Gebiet. Ich habe am Morgen nicht damit gerechnet Delfzijl noch zu erreichen an dem Tag. Klar wurde mir aber erst einige Kilometer vorher. Ich erwähnte ja bereits das ich seit einigen Tagen ohne Karten fahre.
Ich war erstaunt wie Tot eine Innenstadt nach 18h sein kann, da hat Delfzijl alles getoppt was ich bisher kannte. Zum Campingplatz war es mir mittlerweile zu weit, aber ich fand eine nette Ecke für mein Zelt im Hafengebiet, ich glaub in der Innenstadt hätte das auch keiner gemerkt wenn ich mein Zelt dahingebastelt hätte... wer denn auch....

17. Etappe Mi 11.06. Delfzijl – Emden 47 km
Nachdem ich eingepackt hatte, klar gab es auch wieder eine Runde Schneckengolf, stellte ich beim Blick auf die Uhr fest das es erst 7h ist. Um 10h konnte ich das Ticket fürs Schiff kaufen und das Schiff fuhr erst um 13h. Das wäre zwar schneller Gegangen mit dem Rad weiter Richtung Emden zu fahren ,aber den Spass mit dem Schiff fahren wollte ich dann doch haben. So vertrieb ich mir die Zeit in dem ich erst mal eingekauft und im Hafen erst mal gefrühstückt habe. Desweiteren schaute ich mich auch noch im Nachbarort Appingendam um und in Delfzijl war Markt, das Kontrastprogramm zur Geisterstadt von gestern Abend. Aber eine Stechkartusche für meinen Gaskocher konnte ich nicht auftreiben. Ich glaube ich schaff mit doch noch einen Spirituskocher an.
Die Überfahrt nach Emden gefiel mir sehr gut. In Emden angekommen merkte ich sehr schnell das ich wieder im Radweg-Entwicklungsland Deutschland bin. Ich habe mir bereits in Delfzijl eine Karte für Ostfriesland besorgt, denn ich hatte ja noch 2 Tage die ich hätte fahren können. Ich entschloss mich für einen Südkurs Richtung Emsland. Mittlerweile war der Wind stürmisch und blies aus Norden und es ist Kühl geworden, dazu gesellte sich Müdigkeit ,weil ich die letzte 2 Tage recht wenig geschlafen hab und es begann dann noch zu regnen.
Nach wenigen Kilometern hab ich die Tour unmotiviert eingestellt und bin zum Bahnhof Emden zurück gefahren und mit dem Niedersachsenticket ging es dann nach Hause.

Gesamtstrecke ca. : 1856 km

Mehr Bilder unter:
http://s231.photobucket.com/albums/ee211/chaosbaecker/Tief%20im%20Westen%202008

Die Rechtschreibfehler mögen sich bitte auf ihre Plätze begeben und möglichst wenig Lärm dabei machen